Ein kleines Ritual für den Mai

Verschaffen Sie sich einen Überblick, was in Ihrem Leben gerade wächst und gedeiht: Mit welchen Menschen, Projekten, Aufgaben, Ideen, Träumen… sind Sie gerade beschäftigt? Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und schreiben die Dinge auf, die Ihnen einfallen – jedes auf einen eigenen, kleinen Zettel. Dann sortieren Sie Ihre Zettel vor sich auf einem freien Tisch: In der Mitte liegen die Aspekte, die Ihnen gerade zentral und wichtig sind. Am Rand liegen die weniger wichtigen Themen. Intuitiv können Sie entscheiden, wo jeder Zettel für Sie hingehört – ganz in die Mitte, oder ganz an der Tischkante, oder irgendwo dazwischen. Betrachten Sie Ihr aktuelles „Lebens-Beet“ und nehmen Sie einen Wollfaden zur Hand. Gelingt es Ihnen, diesen so ums Zentrum zu legen, dass er eine für Sie stimmige Grenze bildet zwischen den Themen, die Sie bewahren, hegen und pflegen möchten und jenen, von denen Sie sich verabschieden möchten?
Wenn Sie genug Platz in Ihrer Wohnung haben, können Sie ihre Zettellandschaft auch den Mai über liegen lassen, und immer wieder Zettel verschieben, ergänzen oder herausnehmen, Fundgegenstände aus Natur oder Haushalt zur Dekoration und Untermalung dazunehmen. Spätestens am Ende des Monats ist es an der Zeit, den Platz wieder frei zu räumen und, die ausgelegten Zettel zu verbrennen. Es ist gut, dies in zwei Schritten zu tun: Verbrennen Sie zuerst die Zettel, die Sie außerhalb des Wollfadens gelegt haben, mit der Absicht, diese Themen bewusst loszulassen. Beim Verbrennen der Zettel, die nah am Zentrum lagen, denken Sie daran, dass Sie sich um diese weiterhin liebevoll kümmern möchten.

Bildnachweis: Katja Brudermann